«Gott existiert, ihr dürft daran nicht zweifeln; das ist das Wesentliche; glaubt mir, dringt hier nicht weiter vor; verirrt euch nicht in einem Labyrinth, aus dem ihr nicht mehr herausfändet; es würde euch nicht besser machen, dafür aber vielleicht ein wenig hochmütiger, weil ihr zu wissen meinen würdet und in Wirklichkeit nichts wüßtet. Laßt alle diese Systeme beiseite; es gibt genügend Dinge, die euch mehr angehen, angefangen bei euch selbst; sucht eure eigenen Unvollkommenheiten zu erkennen, um sie ablegen zu können; das wird euch mehr nützen, als in das Undurchdringliche eindringen zu wollen.» (Nr. 14)
Diese Passage stammt aus dem «Buch der Geister»; sein Untertitel heißt: «Die Prinzipien der spiritistischen Lehre, wie sie dank verschiedener Medien von höheren Geistern vermittelt wurden, zusammengefaßt und geordnet von Allan Kardec, ein Pseudonym für H.-L. Rivail».
Höhere Geister sollen sich demnach an uns wenden, um uns davon abzubringen, in unserer Suche nach Gott weiter zu gehen als bis zur Überzeugung von seiner Existenz.
Offenbar ist diesen Geistern nicht einmal die Idee der Offenbarung bekannt, was durch andere ihrer Botschaften bestätigt wird.
Es gibt hier kein Entweder-oder:
– entweder wissen diese Geister tatsächlich nichts über die Offenbarung, was bedeuten würde, daß sie keinesfalls höherstehend sind, und daß man recht hat sich zu fragen, mit wem man es da eigentlich zu tun hat;
– oder sie verbergen absichtlich ihre Kenntnis der Offenbarung, so daß man sich fragen muß, warum? Wer können diese Geister wohl sein, die uns die Wahrheit verheimlichen, die Gott uns über sich, über die Bestimmung des Menschen und über den Zugang zum göttlichen Leben lehrt?
Ansonsten erscheint ihre Rede durchaus aufschlußreich: «Stellt euch keine unnützen Fragen, bemüht euch vielmehr mit aller Kraft, euch zu bessern.»
Im Spiritismus braucht der Mensch kaum die Hilfe der Gnade, um das Gute zu tun; er allein ist Meister seines Schicksals und seiner Entwicklung.
Für den Christen kann, ganz im Gegensatz dazu, allein der Heilige Geist die Kraft geben, um den fleischlichen Menschen in uns zu besiegen und uns zu erlauben, die Haltung des neuen Menschen anzunehmen, und zwar durch eine Neuschöpfung in Jesus-Christus. Diese Hilfe der göttlichen Gnade wird uns in dem Maß gegeben, in dem wir am Glauben an die Offenbarung festhalten, eben jene Offenbarung, die die besagten Geister angeblich nicht kennen.