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Die Natur der Geister

par | 9 janvier 2005

ยซDie Wesen, die sich (in den spiritistischen Sitzungen) mitteilen, bezeichnen sich selbst mit dem Namen โ€šGeisterโ€˜ oder โ€šGenienโ€˜ sowie oftmals als Wesen, die bereits als Menschen auf der Erde gelebt haben.
Sie bilden die geistige Welt, indessen wir wรคhrend unseres Lebens die kรถrperliche Welt bilden.
Mit Tod bezeichnen wir die Zerstรถrung der groben physischen Hรผlle; der Geist bewahrt den Pรฉrisprit, eine Art halbmaterieller Hรผlle, die Kรถrper und Geist verbindet; dieser Pรฉrisprit bildet fรผr den Geist des Gestorbenen einen รคtherischen Leib, der im normalen Zustand fรผr uns unsichtbar ist. Der Geist des Toten kann ihn in seltenen Fรคllen sicht- und fรผhlbar machen, wie das beim Phรคnomen der Geistererscheinungen geschieht.
Der Geist ist keineswegs ein abstraktes, unbestimmtes Etwas, das nur gedanklich erfaรŸt werden kann; er ist ein wirkliches, festbestimmtes Wesen, das in besonderen Fรคllen durch den Gesichts-, Gehรถr- und Tastsinn erfaรŸbar wird.
Beim Verlassen des Kรถrpers kehrt die Seele in die Welt der Geister zurรผck, von der sie ausging, um nach Ablauf kรผrzerer oder lรคngerer Zeit, wรคhrend der sie sich im Zustand des โ€šWandelgeistsโ€˜ befindet, eine neue materielle Existenz anzunehmen.
Die nicht verkรถrperten Geister oder โ€šWandelgeisterโ€˜ bewohnen keine bestimmte und begrenzte โ€šGegendโ€˜: sie sind รผberall im Raum, an unserer Seite uns betrachtend und unaufhรถrlich uns umdrรคngend; eine ganzes unsichtbares Volk lebt und webt um uns herum.
Die Geister รผben auf die sittliche und selbst auf die physische Welt unablรคssigen EinfluรŸ aus. Sie wirken auf die Materie und auf die Gedanken ein; sie bilden eine der Krรคfte der Natur, die wirkende Ursache fรผr sehr viele Erscheinungen.
Die Beziehungen der Geister mit den Menschen sind konstant.
Die Kontakte der Geister mit den Menschen sind offen oder verborgen (okkult).
Die okkulten Kontakte bestehen aus dem guten oder bรถsen EinfluรŸ, den sie ohne unser Wissen auf uns ausรผben; die offenen Kontakte finden mittels der Schrift, des Worts oder anderer, die Materie nutzende Manifestationen statt. Meistens dient ihnen ein Medium als Werkzeug, um sich zu vermitteln.
Die Geister manifestieren sich spontan oder durch Beschwรถrung.ยป

Allan Kardec
Das Buch der Geister
Aus der Einleitung (eigene รœbersetzung)

Als Gegenargument sei hier zunรคchst die Kritik des Okkultisten Paul-C. Jagot angefรผhrt:
ยซDie okkulte Tradition beruft sich auf die einstimmige รœberzeugung der Eingeweihten des Morgen- und des Abendlandes (insbesondere auf die Theosophen der Schule von Blavatsky, Leadbeater, Besant, auf die Rosenkreuzer und die Martinisten), wenn sie die spiritistische Lehre schlicht als eine Hรคresie ansieht.
Unsere Toten werden von ihrer posthumen Entwicklung in Beschlag genommen, die sie von den zu unserer Welt gehรถrigen Sorgen trennt, weshalb sie die Vermittlung eines Mediums nicht benutzen wรผrden.
Nur die niedrigsten Wesen, die gerade aufgrund ihrer Niedrigkeit am meisten das Bedรผrfnis nach Kontakt mit unserer Existenzebene haben, wรผrden sich fรผr einige Augenblicke im Organismus des Mediums inkarnieren, dessen unter Umstรคnden gegebene Bilokation (=Zweiรถrtlichkeit) ihnen den Zugang ermรถglicht.
Elende Gespenster; einfachste Wesen (franz.: รฉlรฉmentaux); Geister, die in den schwerfรคllig-dichten Regionen des Astralen wohnen; primitivste Menschen, Gefangene der Sphรคre, die der Erdanziehung unterliegt, an die sie ihre Stofflichkeit noch bindet; Selbstmรถrder oder Unfalltote, die voller Schrecken vor den Prรผfungen des Fegefeuers sind, und die glauben, eine Zuflucht zu finden, wenn sie sich inkarnieren; haรŸerfรผllte Gefolterte, unbuรŸfertige Anbeter der Instinkte und der Materie: das sind diejenigen, die den Liebhabern des Tischerรผckens antworten.
Dies ist nicht lediglich eine Meinung.Tatsรคchlich รผbersteigen die spiritistischen Kontakte niemals das Niveau des kultiviertesten Teilnehmers; Zusammenhanglosigkeiten, Absurditรคten, ja sogar Unanstรคndigkeiten sind hรคufig der Fall; zahllos sind die von den โ€šGeisternโ€˜ ausgestoรŸenen oder diktierten Mystifikationen, Fehler und Perversitรคten; im รผbrigen entziehen sie sich jeder รœberprรผfung ihrer Identitรคt.
Vor allem findet sich nicht die geringste Offenbarung รผber das Jenseits, รผber irgendein wissenschaftliches Problem.
ยป

Okkultisten und Spiritisten sind folglich geteilter Meinung, was die Natur jener Wesen ist, die beim Tischerรผcken in Erscheinung treten. Es ist nichtsdestotrotz einigermaรŸen amรผsant zu sehen, daรŸ im obigen Text der Name Blavatsky genannt wird, da Madame Blavatsky den Spiritismus โ€švon innen herโ€˜ kennt und ohne Zรถgern mit Geistern arbeitet, aber natรผrlich nur mit den hรถheren, nicht mit den elenden Gespenstern, den einfachsten Wesen und anderen Geistern von untergeordneten Toten, die umherschweifen, um uns in die Irre zu fรผhren.
Ansonsten stimmen wir der Kritik von P.-J. Jagot zu, wenn er sagt, daรŸ die Seelen unserer Toten glรผcklicherweise anderes zu tun haben, als um die Menschen und die Orte herumzuspuken, die sie zu ihren Lebzeiten frequentiert haben.
Wir kรถnnen ebenfalls bestรคtigen, daรŸ die spiritistischen Mitteilungen kaum von Belang, voller Widersprรผche und von Unkenntnis geprรคgt sind, insbesondere was wesentliche Fragen in Bezug zur Offenbarung und zum Gottesverstรคndnis angeht.
Diese Geister, die so sehr darauf aus sind, mit den Menschen zu kommunizieren und die seit einigen Jahren dabei sogar die zeitgenรถssischen Mittel der Kommunikation โ€“ wie Telephon und Fernsehen โ€“ benutzen, die auรŸerdem fรคhig sind, sowohl auf die Materie wie auf das Denken einzuwirken, sind keine โ€šWandelgeisterโ€˜, sondern schlicht Dรคmonen, die Menschen zu verfรผhren suchen, die nach Informationen รผber das Jenseits Ausschau halten.
Wenn die Flamme der Hoffnung auf die Auferstehung verloschen ist, ergreift man bereitwillig jede Hoffnung; man hรถrt jeder Stimme, die von der anderen Seite des Schleiers kommt, glรคubig zu: die gefallenen Engel kรถnnten sich nicht Besseres wรผnschen!
ยซSeid mir geheiligt; denn ich, der Herr, bin heilig, und ich habe euch von all diesen Vรถlkern ausgesondert, damit ihr mir gehรถrt. Mรคnner oder Frauen, in denen ein Toten- oder Wahrsagegeist ist, sollen mit dem Tod bestraft werden. Man soll sie steinigen, ihr Blut soll auf sie kommen. (Lev. 20, 26-27)ยป Wenn die Heilige Schrift und die Kirche die Christen in diesem Bereich so ernsthaft vor jeder Neugier warnen, dann nur, um sie vor der Selbstentfremdung zu schรผtzen, die eine unvermeidbare Folge der Teilnahme an dieser Art Sitzungen ist.
Der Mensch ist dazu bestimmt, Tempel des Heiligen Geistes zu werden (1 Kor. 3, 16), und nicht Bezugspunkt fรผr Dรคmonen, die sich als ยซTotengeisterยป ausgeben.
ยซBeugt euch nicht mit Unglรคubigen unter das gleiche Joch!ยป, sagt der Heilige Paulus an einer besonders kraftvollen Textstelle auch. ยซWas haben denn Gerechtigkeit und Gesetzwidrigkeit miteinander zu tun? Was haben Licht und Finsternis gemeinsam? Was fรผr ein Einklang herrscht zwischen Christus und Beliar? Wie vertrรคgt sich der Tempel Gottes mit Gรถtzenbildern? Wir sind doch der Tempel des lebendigen Gottes; denn Gott hat gesprochen: โ€žIch will unter ihnen wohnen und mit ihnen gehen. Ich werde ihr Gott sein, und sie werden mein Volk sein. Zieht darum weg aus ihrer Mitte, und sondert euch abโ€œ, spricht der Herr, โ€žund faรŸt nichts Unreines an. Dann will ich euch aufnehmen und euer Vater sein, und ihr sollt meine Sรถhne und Tรถchter seinโ€œ, spricht der Herr, der Herrscher รผber die ganze Schรถpfung.(2 Kor. 6, 14-18)ยป

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